Verabschiedung Frau Lobmaier

Es dürfte wohl eine ganze Generation in der Gemeinde Simbach sein, der der Name Lilo Lobmaier ein Begriff ist. 27 Jahre wirkte sie als Lehrerin an der hiesigen Schule, bis sie zum Ende des letzten Schuljahres ausschied. Corona-bedingt fand nun die offizielle Verabschiedung erst jetzt statt. Dabei wurde deutlich, welche Verdienste sich die „Lehrerin mit Leib und Seele“ erwarb, wobei die Feierstunde auch nach dieser langen Zeit nicht weniger persönlich und herzerfrischend war.
Zur Mittagsstunde versammelten sich am Donnerstag Kolleginnen und ehemaliges Kollegium, Erster Bürgermeister Herbert Sporrer, Elternbeiratsvorsitzende Verena Appinger und weitere geladene Gäste um Lilo Lobmeier und ihre Familie in der Schulaula. Begrüßt wurden sie von der Klasse 4b musikalisch, ehe Rektorin Andrea Gaßner die Abschiedsfeier mit einer Rückschau einleitete.
Nach dem Abitur begann ihr Studium Lehramt an Volksschulen, das sie 1980 mit der ersten Lehramtsprüfung abschloss. Danach wirkte sie an der Hauptschule Arnstorf, bis die Lehramtsanwärterin 1984 die Zweite Lehramtsprüfung ablegen konnte. In Arnstorf blieb sie bis 1993 und täglich „hast Du mit viel Herz mit den Schülerinnen und Schülern gearbeitet.“
Ab 1993 war sie an der VS Simbach als Betreuungslehrerin tätig und war mit den Schülern auch so manches Mal auf Reisen. Ihr letztes Schuljahr war zugleich für Andrea Gaßner das erste an der Grundschule Simbach. Sie durfte Lila Lobmeier als freundliche, hilfsbereite Kollegin kennenlernen. Ihr lag das Wohl der Schulkinder am Herzen. Wo immer sich Gelegenheit findet, ein Kind zu unterstützen und zu fördern, Freude am Lernen zu vermitteln, ist sie im Einsatz. Denn auch, wenn sie seit September 2020 in den Ruhestand versetzt wurde, ist sie als Sprachpatin Teil des Teams und somit einmal wöchentlich an der Grundschule Simbach, woran sich auch künftig nichts ändern wird.
Erster Bürgermeister Herber Sporrer lernte sie als „Mama-Typ“ im positivsten Sinne kennen, als Ansprechpartnerin in Sorgen und Nöten. Sie vermittelte nicht nur Wissen, organisiere auch viele sportliche Dinge. Mit ihrem Weggang veränderte sich auch das „Fundament“ der Schule ein Stück.
Elternbeiratsvorsitzende Verena Appinger charakterisierte die scheidende Kraft als herzliche, gute und engagierte Lehrerin. Sie verabschiedete sie im Namen aller Eltern. Unzählige Kinder begleitete Lilo Lobmaier durch die Grundschulzeit und bereite sie damit auch auf die weiterführenden Schulen vor. Sie sei ein herzlicher, offener Typ. Oft werde lapidar geäußert, dass die Lehrer jeden Nachmittag und in den Ferien frei hätten. Nach der Home-Schoolingzeit sollte sich dieses Bild verändert haben. Sie seien nicht nur Wissensvermittler, sondern bauen auch Beziehungen zu den Schülern auf. Verena Appinger dankte mit einem Gutschein und Blumen für ihren Einsatz zum Wohle der Kinder. Das Kollegium ließ es sich nicht nehmen, einen musikalischen Beitrag zur Verabschiedung zu leisten und konnte mit einem gelungenen Lied, unterstützt von Brigitte Aigner, glänzen. Ein Text, der extra auf die scheidende Kollegin zugeschnitten war, in dem es hieß „Die Grundschulzeit ist vorbei.“ Mit einer Orchidee und einem Reisegutschein schickte man sie sozusagen in Pension.
In ihrer Rückschau erinnerte sich Lilo Lobmaier an viele Schulrats- und Chefbesuche, doch sie waren bei weitem nicht so aufregend wie dieser Tag. Sie gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Als sie als Neuanfängerin mit der Schultüte nach Hause kam, stand für sie bereits fest: „Ich möchte auch mal so ein Fräulein werden.“ Sie werde viele Dinge vermissen, es gab in fast 40 Jahren sehr viele schöne Erlebnisse, Begegnungen und Erfahrungen, dazu gehörten so manche Fahrten. Vieles habe sich geändert, aber sie verlor nie die Freude an diesem Beruf. Den jungen Kolleginnen konnte sie nur mitgeben, dass es wirklich eine erfüllende Tätigkeit sei. Die Pandemie zeige wieder, Lehrer könne man nicht ersetzen. Die Aufgabe, Kindern beim Start ins Schulleben zu begleiten, ihre Begabungen und Entwicklung zu fördern – was gebe es Schöneres? Sie dankte ihrer Familie, die sie immer mittrug und allen, die sie während ihrer Tätigkeit unterstützten.

 

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